Deutschlandbesuch von
Mr. John Dobson

 

 

In diesem Bericht möchte ich meine ganz persönlichen Eindrücke über den Besuch von
Mr. John Dobson am 13.09.2006 im Fernrohrland berichten. Im Rahmen seiner Weltreise machte John Dobson als letzte Station in Fellbach bei Stuttgart halt.

Um es vorweg zu nehmen: Es war ein überwältigendes Erlebnis, einem Menschen wie John Dobson persönlich gegenübertreten zu dürfen. John hat eine extreme Aura, die durch sein hohes Alter immens verstärkt wird. Er wird am 14.09.2006 immerhin 91!

 
Mr. Dobson war schon vor 15:00 Uhr im Fernrohrland bei Stuttgart eingetroffen und gab bereits fleißig Autogramme auf alle möglichen Dinge. Er unterzeichnete bereitwillig Teleskope, Bücher, Schildchen, usw. ohne dass er irgendwie genervt wirkte.
Im Gegenteil, er schien allerbeste Laune zu haben und sich vor allem bester Gesundheit zu erfreuen.
 

Links im Bild bin ich in freudiger Erwartung, rechts John Dobson beim Signieren eines meiner 1000 Teile [:D]

 
Der "Vater" aller Dobson-Teleskope.
 
Am Schluss schickte ich meine Freundin vor, weil ich mich nicht nochmal traute, auch noch meine 12" Rockerbox unterschreiben zu lassen. Die Signaturen gleichen einander übrigens wie ein Haar dem andern. John hat noch eine erstaunlich ruhige Hand beim Unterschreiben.
 
Stefan Seip sprach zu Beginn ein paar einführende Worte. Er bemerkte unter anderem auch, dass John erbitterter Gegner der „Big Bang“ Theorie sei. Leider gingen Mr. Dobsons Erklärungen manchmal etwas im allgemeinen Stimmengewirr unter.
 
John Dobson hat sich darüber hinaus einen echt tiefsinnigen Humor bewahrt und beschwerte sich mehrere Male aus Spaß bei Stefan Seip, er würde auf Deutsch hinter seinem Rücken schlecht über ihn reden, während er die Einführungsrede zum Besten gab [:D]
Das führte natürlich jedes Mal zu großem Gelächter im Saal.

Ein paar Minuten später konnte John es sich nicht verkneifen und platzte wiederum in Stefans Prolog: "Normally, when people talk behind my back, they do it quietly" was natürlich wieder für großes Gelächter sorgte :-)

Bei der Ansprache von Stefan Seip warf John Dobson aus heiterem Himmel ein: What means "light bridge" in English???
Er schaute dabei auf die im Fernrohrland aufgebauten Meade Lightbridge Dobsons. Alle waren ein wenig verwundert von der Frage, weil John absolut keine Miene verzog und es Ihm anscheinend tatsächlich Ernst war. Manche dachten vielleicht, hmm... O.K., er ist halt doch schon fast 91..... Erst als Stefan Seip versuchte zu erklären, dass "light Bridge" schon der englische Begriff sei, fing er langsam das Grinsen an und man begriff, dass dies wieder einer seiner trockenen Gags war :-)

 
Mein 12" Dobson trägt jetzt stolz den Namen des Erfinders
 
Mein 8" Hofheim Reisedobson bekam ebenfalls die höheren Weihen.
 

John erzählte zu vorgerückter Stunde auch seinen Lieblingswitz mit den 3 Hunden. Leider bekam ich den Schluss nicht richtig mit. Ich fragte Ihn dann einfach, ob er den Schluss noch mal erzählen würde.
War kein Problem, jetzt habe sogar ich den Witz kapiert.[:D]

Der Witz mit den Hunden ist auf deutsch nur schwer zu erzählen. Der wirkt erst so richtig, wenn John diesen mit seiner unverwechselbaren Art in Englisch erzählt. Prinzipiell geht es darum, dass die vermeintlich gehobene Klasse nicht unbedingt auch immer die bessere sein muss. Ich versuchs mal:

"Es treffen sich drei Hunde, zwei reinrassige schöne Pudel und eine Promenadenmischung. Sagt der eine Pudel mit hochmütiger Stimme: Mein Name ist "Mimi" und buchstabiert
"M-I-M-I". Da sagt der zweite Pudel genau so gekünstelt: Mein Name ist "Fifi" und buchstabiert ebenso "F-I-F-I". Da meldet sich die Promenadenmischung auch zu Wort und äfft die beiden arroganten Pudel mit aufgelegtem französischem Akzent nach: ... und mein Name ist "Fido" - "P-H-Y-D-O-W" :-)

 

 
Zum Schluss sang Mr. Dobson sogar noch ein Ständchen, weil ich ihn fragte, ob es stimmt, dass er einige deutsche Lieder kennen würde. Er sang dann spontan gleich drei Strophen von:
"Sah’ ein Knab’ ein Röslein stehen" in einwandfreiem Deutsch.
 

Auf alle Fälle ist es ein Erlebnis sondergleichen, eine lebende Legende wie John Dobson persönlich kennenlernen zu dürfen!!! Der Mann schreibt heute schon Geschichte und ich wünsche ihm, dass er noch sehr lange bei bester Gesundheit bleibt. John Dobson hat der Astronomie mehr nur als den Namen für eine der beliebtesten Teleskop-Montierungen gegeben. Er ist bereits jetzt ein fester Teil der Astronomie.
Übrigens: Auf meine Frage hin, wie er es denn geschafft hat, ein so reifes Alter zu erreichen antwortete er nur ganz trocken: " I eat"
Genau diese Art von Humor gab er zu jeder Gelegenheit zum Besten und zog damit die Herzen auf seine Seite [:)]

An dieser Stelle auch besten Dank an das Team vom Fernrohrland, das perfekt für den passenden Rahmen gesorgt hat. Diesen Nachmittag werde ich so schnell nicht vergessen!

 

von links nach rechts:

Peter Schuster (Fernrohrland)

John Dobson

Rudi Idler (Fernrohrland)

Reiner ten Hövel (Fernrohrland)

Stefan Seip