TMB steht für
Thomas M. Back, Gründer und Eigentümer
der Fa. TMB Optical.
In Astronomiekreisen ist diese Marke wohl bekannt und es geht
fast schon ein Mythos von diesen Teleskopen aus. Die von Thomas
Back gerechneten Optiken werden vom russischen Hersteller LZOS
produziert.
Ich jedoch wollte es
wie immer genau wissen, und konnte nicht widerstehen, mir solch
einen edlen apochromatischen Refraktor (kurz Apo) zu zulegen.
Lange Zeit konnte ich es mir nicht so richtig erklären, was
denn an einem sündhaft teuren Linsenteleskop mit so kleiner
Öffnung so besonderes sein soll. Vergleicht man die reine
Öffnung des 4,5" TMB (115mm) mit meinem 12" Dobson
(305mm) mutet dieser Refraktor eher wie ein Spielzeug, denn ein
richtiges Teleskop an.
Sternfreunde dagegen berichten in blumigen Worten über "refraktormäßige
Sternabbildungen". Bislang konnte ich mir darunter nicht
wirklich etwas vorstellen.
Der erste Blick unter
recht guten Bedingungen auf h/chi Per (berühmter
Doppelsternhaufen im Perseus) öffnete mir jedoch schlagartig
die Augen: Ich muss gestehen, dass ich diese Sternhaufen zwar
schon oft mit den verschiedensten Geräten betrachtet hatte,
der Anblick im TMB-Apo verschlug mir jedoch die Sprache.
Ich durfte jetzt definitiv erfahren, was "nadelfeine
Pünktchen auf Samt" bedeuten.
Es gibt doch einige
Objekte, deren wahrer Charakter nur in einem kurzbrennweitigen,
hochwertigen Refraktor richtig zur Geltung kommen. h/chi gehören
zweifelsohne mit dazu.
Am Mond erscheint die
Abbildung, verglichen mit dem Intes M715 Mak, härter und
kontrastreicher.
Eine Planetenbeobachtung steht noch aus.
Auf der anderen Seite hat eine Öffnung von nur 115mm klare
Grenzen im Deep-Sky Bereich. Dieser Refraktor ist daher eher für
Richfield-Beobachtungen geeignet.
Rein handwerklich betrachtet
gibt es an dem TMB-Refraktor absolut nichts zu bemängeln.
Der Tubus ist aus Krüpax, einem Material welches aus phenolharzgetränkten
und verpressten Papierbahnen besteht. Dieses Hartpapier ist sehr
leicht, stabil und hat nahezu keine Längenausdehnungsänderung
bei Temperaturdifferenzen. Die Lackierung ist absolut tadellos,
vollkommen glatt und in cremeweiß gehalten. Die schwarz
eloxierten Aluminiumdrehteile passen dazu perfekt ins Bild.
Die Taukappe ist innen mit schwarzem Velour ausgelegt und drei
Blenden im Tubus unterdrücken dabei noch wirksam eventuelles
Streulicht.
Das ganze Teleskop sieht dabei sehr edel und wertig aus. Ein echtes
Sahnestückchen!