Bau von Filterschiebern
 


Wer kennt das nicht:
Die Finger sind eiskalt, die Rotlichtlampe ist gerade nicht greifbar und man hat eigentlich gar keine Lust, die teuren Filter dauernd ins Okulargewinde zu fummeln.
Es kann mitunter ziemlich nerven, unter widrigen Bedingungen Okularfilter immer wieder rein- und rauszuschrauben. Die extrem feinen Gewinde verzeihen zudem kein falsches oder verkantetes Ansetzen.

Aus diesem Grund habe ich mir für mein 8" Hofheim-Reisedobson und meinen 12" Gitter-rohrdobson jeweils einen Filterschieber gebaut. Diese bestehen im Wesentlichen aus ein paar Baumarkt Alu-Profilen als Führung und dem eigentlichen Schieber aus einem Alublech.

In der Praxis hat es sich als sehr bequem und gewinnbringend erwiesen, Objekte im direkten schnellen Wechsel mit und ohne Filter beobachten zu können. Seltsamerweise wandert der Fokuspunkt zwischen den Wechseln ein wenig, obwohl die planparallel geschliffenen Filter prinzipiell keine brennweitenverändernde Eigenschaft besitzen.


 
Filterschieber am 8" Hofheim-Reisedobson

Hier im Bild sind die beiden Führungsschienen am Hofheim-Dobson-Hut zu erkennen.


 
Stellung 1)

Der eigentliche Schieber besteht aus einem beidseitig mit Velourfolie beklebten Alublech.
Für den Betrieb ohne Filter wird der Schieber in die hier gezeigte Position gebracht. Im Blech ist dann einfach eine entsprechend große Bohrung für den ungehinderten Strahlengang vorgesehen.
Die Velourfolie erfüllt dabei gleich zwei Funktionen. Erstens verhindert sie Reflexionen und zweitens entsteht so zwischen Schieber und Führungsschienen ein gewisses Maß an Reibung. Der Schieber lässt sich so im wahrsten Sinne "samtig" bewegen.


 

Stellung 2)

Wenn sich der Schieber in der oberen Stellung befindet, wird der 2" Filter in den Strahlengang geschoben. In das Schieberblech habe ich mit 2-Komponentenkleber eine "leere" 2"-Filterfassung eingeklebt. In diese wird dann der eigentliche Filter vor Beginn der Beobachtung eingeschraubt.
Als Anschlag für die obere und untere Stellung habe ich jeweils eine kleine Schraube verwendet, die am OAZ anstößt.

 

Filterschieber am 12" Gitterdobson
Hier wurde an sich das gleiche Prinzip wie beim Hofheim-Dobson angewendet. Die Führungsschienen bestehen auch hier aus gängigen Aluprofilen.

 
Zusätzlich musste ich eine gefederte Rastmechanik anbringen, da dieser Schieber auch eine definierte Mittelstellung hat. Die Rastmechanik besteht aus einem Stück Federstahl an dem ein Stück Teflon befestigt ist. Das Teflonstück rastet an an den richtigen Stellen im Schieber ein und definiert somit die exakten Raststellungen. Die Einrastpunkte können mittels Langlöchern fein justiert werden.

In der Mittenstellung ist ein 2" OIII Linienfilter von Astronomik montiert. Für die untere Stellung fehlt mir noch ein geeigneter 2" Filter.