Tubusauskleidung mit Velourfolie
 


Diese Tuningmaßnahme ist eine der am häufigsten durchgeführten Verbesserungen an Teleskoptuben. Die Innenschwärzung vieler Massenprodukte ist teilweise unzureichend, was sich in vermindertem Kontrast oder Reflexen äußern kann.
Ob eine Auskleidung mit schwarzer Velourfolie definitiv etwas bringt kann aber nur im Direktvergleich ausgetestet werden.
Mit dieser Schritt-für-Schritt Anleitung zeige ich Ihnen meine favorisierte Vorgehensweise, welche prinzipiell für alle Tuben, gleich welcher Größe, angewendet werden kann.

Schwarze Velourfolie gibt es von "d-c-fix" oder von "Alkor". Ich kenne nur die Alkor Folie, weil ausschließlich diese in unseren süddeutschen Baumärkten angeboten wird.


 

Schritt 1)
Für die Innenauskleidung des Tubus wird zunächst ein passendes Stück schwarzer Velourfolie von der Rolle abgeschnitten. Die Folie sollte dabei hinten und vorne mindestens 1-2cm überstehen. Je größer der Tubus, desto mehr Überstand sollte belassen werden. Es ist nämlich nicht zu 100% möglich, die Folie genau rechtwinklig anzulegen. Anfang und Ende werden nach der "Runde" nicht mehr perfekt aneinanderpassen. Auch in der Länge sollten mindestens 2 cm zum Innendurchmesser zugegeben werden.
Im Zweifelsfall lieber großzügiger zuschneiden.

 

Schritt 2)

 

Bevor die Velourfolie eingeklebt werden kann, muss diese unbedingt von allen losen Fusseln befreit werden. Am effektivsten kann man diesen Fusseln mit einer harten Handbürste zu Leibe rücken. Auf dem Foto ist gut zu erkennen, welche Menge an losem Material dabei entstehen kann. Gelangen diese schwarzen Partikel auf den Hauptspiegel oder die Frontlinse, lassen sich diese nur noch durch Abwaschen entfernen.

Für die letzten Reste hat sich eine Dauer-Fusselbürste bewährt (gibt es immer mal wieder beim Discouter).


Schritt 3)
Bevor die Folie  eingeklebt werden kann, müssen zwei genau gegenüberliegende Markierungen auf der Innenseite des Tubus angebracht werden. Es ist dabei wichtig, dass die Markierungen möglichst rechtwinklig zur Schnittkante eingezeichnet werden. Hilfreich ist ein L-Profil, welches den Tubus in der richtigen Lage fixiert. Ein weicher Bleistift ist gut auf der matt-schwarzen Farbe zu sehen.

 
Schritt 4)
Die Schutzfolie sollte für den Anfang nur ein kleines Stück vom Velour abgezogen werden.
 
Dies hier ist der wichtigste Teil:
Der Anfang der Folie sollte so genau wie möglich an den beiden Markierungen ausgerichtet werden. Wenn man hier sehr nachlässig vorgeht, wird die Folie relativ schnell aus der Richtung geraten, d.h., sie wird sich schräg zur Laufrichtung abrollen und dann nicht mehr den ganzen Innentubus bedecken können. Bei großen Tuben ist es sehr vorteilhaft, wenn man einen Helfer hat.

 
Schritt 5)
Nach und nach wird die Schutzfolie immer nur ein wenig abgezogen und die eigentliche Velourfolie in kleinen Schritten gut angedrückt. Dabei ist es wichtig, den Velour mit den Fingern jeweils auf der ganzen Breite gut anzudrücken. Kleine Lufteinschlüsse können jetzt noch durch Wiederablösen der Folie beseitigt werden.
 
Fast geschafft...
 
Die Enden werden vorerst überlappend belassen. Das Ende dabei noch nicht allzu fest auf die darunterliegende Folie andrücken.

 
Schritt 6)
Als nächstes werden die überschüssigen Ränder mit einer scharfen Klinge eines Teppichmessers bündig abgeschnitten. Bei weichen Tubusmaterialien darauf achten, dass man nicht in den Tubusrand schneidet.

 
Schritt 7)
 
Im nächsten Schritt werden Anfang- und Endstück der Folie bündig geschnitten. Hierfür legt man ein Lineal so auf, dass die darunterliegende Folie an allen Stellen 2-lagig ist.
 
In diesem Schritt schneidet man entlang des Lineals beide überlappenden Folien gleichzeitig durch.
Wichtig ist hierbei, dass entlang der gesamten Schnittkante das Material doppelt liegt. Vorsicht mit den Fingern!

 
Schritt 8)
Im letzten Schritt wird das untenliegende Folienstück entfernt. Da gleichzeitig Anfang und Ende durchtrennt wurden, passen die Schnittkanten nun 100 % exakt aneinander. Eine hässliche Überlappung wird somit verhindert.
Zum Schluss noch einmal die gesamte Folie gut andrücken. Der Kleber hat zu Anfang noch nicht seine volle Festigkeit. Falls sich doch noch kleine Lufteinschlüsse als "Beulen" im Velour bemerkbar machen sollten, können die Blasen einfach mit dem Teppichmesser eingeritzt werden und die Luft kann beim Andrücken entweichen.
 
So sieht dann eine perfekte Stroßstelle aus.

 
Schritt 9)

Vergleich vorher / nachher:

Links im Bild die originale matt-graue Lackierung. Rechts die selbe Stelle nach dem Einkleben der Velourfolie - reflexfrei und "Schwarz wie die Nacht".