Sternkarten  

Sternkarten sind für nächtliche Beobachtungstouren absolut unerlässlich. Es sei denn, man nennt ein GoTo-System sein eigen, welches die Objekte automatisch anfährt.
Sternkarten gehören sozusagen zum Handwerkszeug des Astronomen.

Mein GoTo heißt "Karkoschka", kann man immer wieder hören. Um es vorweg zu nehmen: Es handelt sich hierbei um die Mutter aller Sternkarten, den "Atlas für Himmelsbeobachter" von Erich Karkoschka.
Mit letzterem Satz ist gemeint, dass man alleine mit Teleskop und Sternkarte bewaffnet, die Objekte am Nachthimmel selbst suchen muss. Eine ganz eigene Herausforderung, bei der oft der Weg das Ziel ist.

Zu jeder Sternkarte habe ich mir wieder erlaubt, eine kleine ganz persönliche Rezension zu schreiben und Sternchen zu vergeben.
Maximum: 6 Sternchen = finde ich Klasse
Minimum: 1 Sternchen = naja


 


 

 

obere Reihe mitte:
Atlas für Himmelsbeobachter - der Karkoschka -******

Wie bereits erwähnt: Der absolute Klassiker unter den Sternkarten. Es sind alle Messier- und viele IC- und NGC-Objekte darin aufgeführt. Die linke Seite gibt jeweils Informationen über die Objekte an und auf der rechten Seite ist der entsprechende Himmelsausschnitt mit Detailvergrößerungen abgebildet. Das Buchdesign erscheint am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, weil die reichhaltigen Informationen sehr dicht gedrängt sind. Nach einer Beobachtungsnacht damit, kann und will man den Karkoschka aber nie mehr missen.
In der aktuellen Ausgabe sind 250 Objekte aufgeführt und im hinteren Teil des Buches sind zahlreiche Fotografien enthalten.
Der "Karkoschka" ist zwar nicht das umfangreichste Werk seiner Art, aber für's schnelle Aufsuchen zwischendurch bestens geeignet. Besonders wenn man nur mal kurz nachschauen muss, zwischen welchen Sternen nochmal der Eskimonebel liegt, ist man mit diesem Werk sehr gut bedient.




obere Reihe links:
The Night Sky Observers Guide Vol1 & Vol2****

Enorm umfangreiche Sternkarten mit sehr vielen aufgeführten Objekten. 2 Bände getrennt nach
Herbst / Winter und Frühling / Sommer. Die Übersichtlichkeit der Sternkarten könnte etwas besser sein. Sehr positiv ist, dass zu jedem Objekt die Sichtbarkeit in verschiedenen Teleskopgrößen aufgeführt ist. So kann ein Eindruck gewonnen werden, wie ein bestimmter Nebel im 8", 12" oder 16" Teleskop aussieht. Wer mit dem Karkoschka und dem Deep-Sky Reiseführer am Ende ist, kann mit diesen zwei Bänden garantiert ein Leben lang auskommen. Es ist zudem eine schöne Lektüre für schlechtes Wetter. Es ist teilweise erstaunlich, wieviel Objekte in einem einzigen Sternbild zu beobachten sind. Zwei Schmöker für die Ewigkeit.



obere Reihe rechts:
KOSMOS drehbare Sternkarte

Prima drehbare, übersichtliche und wetterfeste Sternkarte, um sich mal schnell zurecht zu finden. Sollte in keiner Ausrüstung fehlen.



untere Reihe:
Deep-Sky-Atlas und -Reiseführer*****

Auch schon mittlerweile ein Klassiker unter den Sternkarten ist der Deep Sky Reiseführer. Ganz rechts im Bild ist die alte Version zu sehen.
In der Mitte ist die aktuelle, im Format gewachsene Ausgabe erkennbar. Der dazu passende Deep Sky Reiseatlas ergänzt hierbei das Buch. Wem der Karkoschka zu wenig bietet, dem sei als nächste Alternative der DSR empfohlen.
In der alten Ausgabe gibt es zu jedem Sternbild im gleichen Artikel einen passenden Kartenausschnitt, dafür ist es in dieser Ausgabe etwas mühsam, ein bestimmtes Sternbild im Buch zu finden.
In der neuen Ausgabe sind Sternkarten mit den eingezeichneten Objekten nur am Anfang des Buches vorhanden. Ohne begleitenden Reiseatlas ist es recht umständlich, immer zwischen Beschreibung und passender Karte umher zu blättern.



 

 

 

Sky Atlas 2000 Deluxe laminated Field Edition *****

 

Das absolute Hammerteil unter den Sternkarten im großen Format. Die laminierte Version ist vollständig wasserfest und somit für den harten Feldeinsatz bestens geeignet. Ohne den Companion kommt man allerdings nicht sehr weit. In diesem Begleitbuch sind alle Objekte nach verschiedenen Sortierungen mit einer kleinen Beschreibung aufgelistet.
Schade ist nur, dass zwischen den Sternen der Konstellationen, keine Verbindungslinien eingezeichnet sind. Diese habe ich nachträglich mit einem wasserfesten Stift eingezeichnet. So lernt man auch was dabei. Es ist dabei gar nicht so einfach, die richtigen Sterne zu finden und richtig miteinander zu verbinden. Als Ergänzung ist noch eine Folie mit Telradkreisen enthalten.
Wenn man sich dieses Werk anschafft, sollte man auch gleich die passende Tasche mit bestellen, das dieses Kartenwerk nicht von alleine senkrecht stehen bleibt und leicht umknickt. Ich habe in die Tasche zusätzlich Kartons zur Versteifung eingeschoben.


 

obere Reihe

Messier Card und Caldwell Card ****

Alle Messier bzw. Caldwell Objekte auf einen Blick im wetterfest laminierten Karton.


 
 
rechts:
Der Kosmos Mondführer ****

Dieser praktische Mondführer zeigt den Mond an 14 aufeinanderfolgenden Abenden, beginnend mit der schmalen Sichel kurz nach Neumond bis hin zum Vollmond.
In jedem Abschnitt werden die Highlights am Terminator (Hell-, Dunkelgrenze) dargestellt und erklärt. Besonders praktisch ist, dass auf jeder Seite immer zwei Abbildungen des selben Mondstadiums gezeigt werden: einmal 180° gedreht, wie im Newton Teleskop und einmal rechts-links-gespiegelt wie im Refraktor mit Zenitprisma. Ergänzt wird das Buch durch viele Beobachtungshinweise und Erklärungen.
 

 

links:
Meyers Großer Sternenatlas ******

Ein wunderschönes "Bilderbuch", welches im Hauptteil 30 der bekanntesten Sternbilder als Originalfotografien abbildet. Zu jeder Sternbildseite kann eine Klarsichtfolie mit den Verbindungslinien und weiterführenden Informationen darüber geklappt werden. Auf der linken Seite jedes Sternbildes, sind jeweils die hellsten und interessantesten Objekte dargestellt. Ein ästhetisches Meisterwerk mit Bildern vom japanischen Astrofotografen Akira Fujii. Absolut lohnenswert. Ein tolles Geschenk für Astroliebhaber!