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8"
f/4 Fotonewton |
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Vor
einiger Zeit hat mich das Astro-Fotofieber gepackt. Da ich auch
lichtschwächere Objekte bei akzeptabler Belichtungszeit aufnehmen
wollte, entschloss ich mich dazu, einen sehr lichtstarken TS 8"
Fotonewton anzuschaffen.
Durch das sehr "schnelle" Öffnungsverhältnis
von f/4 handelt man sich aber auch einige Probleme ein: schnelle
Spiegel sind aus physikalischen Gründen mit Koma behaftet,
was wiederum bedeutet, dass die Sternabbildungen am Bildfeldrand
kometenförmige Schwänzchen bekommen.
Hier hilft nur ein Koma-Korrektor, wie z.B. der MPCC (Multi-Purpose-Coma-Corrector)
von Baader-Planetarium. Dieser Korrektor kann sowohl fotografisch
als auch visuell verwendet werden.
Um ein optimal ausgeleuchtetes
Bildfeld zu erhalten, ist der Fangspiegel mit 70mm Durchmesser (kl.
Achse) relativ groß dimensioniert.
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8"
Fotonewton (TS) mit angeschlossener EOS350d DSLR.
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Um den Tubus bei Motivwechseln
leichter in den sehr stabil ausgeführten Rohrschellen drehen
zu können, habe ich an jeweils 4 Stellen den Filz entfernt
und stattdessen kleine Teflonstückchen eingesetzt.
Nach dem Lösen der Rohrschellenklemmung, kann der Tubus nun
sehr leichtgängig in nahezu jede Position gedreht werden.
Natürlich darf der nachgerüstete Handgriff am Tubus
nicht fehlen.
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Verbesserung
der Hauptspiegelbelüftung:
Die originale Belüftung des 8-zöllers war zwar gut gemeint,
aber nicht sehr effektiv.
Der Lüfter blies die Umgebungsluft nur relativ ungerichtet
auf den Spiegelboden.
Um eine schnelle Auskühlung zu gewährleisten, habe ich
den Boden des Newtons komplett mit einer Kunststoffplatte abgedichtet.
In der HS Spiegelhalterung ist eine schöne rundum laufende
Nut eingearbeitet, in welche die Platte prima eingearbeitet kann.
Es war mir wichtig, dass die Justageschrauben trotzdem leicht von
außen zugänglich bleiben sollten.
Die effektivste Art, einen Newtonspiegel abzukühlen, ist kalte
Umgebungsluft von oben durch den Tubus zu saugen. Die angesaugte
Luft kann nun den Hauptspiegel gleichmäßig umströmen
und den Tubus hinten verlassen. Zugleich kann das Tubusseeing bei
reduzierter Drehzahl verringert werden.
1) Hauptspiegel-Justageschraube
(3 Stück)
2) Konterschraube (3 Stück)
3) Lüfter saugend
4) Standfüsse
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Verbesserung
der Fangspiegelhalterung:
Wie bei
vielen FS-Halterungen aus fernöstlicher Produktion, drücken
sich die Justageschrauben mit der Zeit in den Kunststoff der FS-Halterung.
Dadurch ist es fast nicht möglich, den FS exakt und vor allem
dauerhaft zu justieren.
Aus diesem Grund habe ich an der im Bild markierten Stelle eine
Alublech-Scheibe unterlegt. Diese ist wiederum mit dem FS-Halter
verschraubt.
Bei dieser Gelegenheit habe ich die Inbusschrauben gegen Rändelmuttern
getauscht. Somit kann auch der FS ohne Werkzeug bequem justiert
werden.
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Austausch des
Okularauszugs:
Um
meinen Motorfokus
auch am Fotonewton nutzen zu können, habe ich mich dazu entschlossen,
den originalen TS Crayford OAZ gegen einen Starlight-Instruments
"Feathertouch focuser" auszutauschen.
Der Crayford von TS hat zwar auch eine 10:1 Untersetzung, aber
ein Feathertouch läuft einfach nochmals um Klassen weicher
und exakter. Vor allem muss man dabei nicht immer den Anpressdruck
der Welle penibel einstellen.
Die Bohrungen mussten natürlich im Tubus ein wenig angepasst
werden. Auch die speziell angepasste Basis des FT-OAZ war ein
wenig kleiner, als die beim Vorgängermodell.
Um die entstandenen Lücken zwischen Basisplatte
und Tubus zu verdecken, habe ich einfach ein Stück Velourfolie
unter die Basis geklebt.
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Technische Daten:
- Newton-Spiegelteleskop
- HS-Durchmesser: 8" (203mm)
- FS-Durchmesser (kl. Achse): 70mm (fotooptimiert)
- Brennweite: 800mm
- Öffnungsverhältnis: f/4
- Gewicht: ca. 8 kg
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